GROSSER SCHWEIZER SENNENHUND

Größe:

Rüde 65 bis 72 cm
Hündin 60 bis 68 cm

Zuchtbuchführender Verein:

Schweizer Sennenhund Verein für Deutschland (SSV) e. V.
Geschäftsstelle: Am Vogelherd 2, 90587 Obermichelbach,

GESCHICHTE:

Als Vorfahren dieser Rasse sind die früher häufig in Mitteleuropa,  insbesondere in der Schweiz in Erscheinung tretenden Metzger- oder  Fleischerhunde anzusehen. Diese starken, dreifarbigen, schwarzbraunen  oder gelben Hunde wurden von Metzgern, Viehhändlern, Handwerkern und  Bauern gern zum Schutz, als Viehtreiber oder zum Ziehen von Karren  verwendet.
1908 stellte erstmals Franz Schertenleib bei der  Jubiläumsausstellung der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft - SKG - in Langenthal einen solchen Hund - Rüde - als » kurzhaarigen  Berner Sennenhund « vor. Dem großen Förderer der Schweizer Sennenhunde,  Prof. Albert Heim, der an diesem Tag als Zuchtrichter eingesetzt war,  ist es zu verdanken, dass diesem vorgestellten Hund besondere  Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Anhand dieses ersten vorgestellten  Hundes wurde durch Prof. Heim ein Rassestandard erstellt und Franz  Schertenleib suchte nach weiteren Vertretern dieser Rasse. Er fand zwei Hündinnen, mit denen letztlich eine Zucht aufgebaut wurde. Bereits 1909  wurde die Rasse als Großer Schweizer Sennenhund in das Schweizerische  Hundestammbuch eingetragen. Durch die Bezeichnung »Großer Schweizer Sennenhund« wurde eine Abgrenzung zum Appenzeller- und Berner Sennenhund vorgenommen; der Entlebucher Sennenhund war zu dieser Zeit als Rasse  noch nicht bekannt.

1912 wurde der Klub für Große Schweizer  Sennenhunde gegründet. Die Zuchtbasis blieb über lange Zeit recht eng,  weil es sehr schwierig war, für die Zucht geeignete Hündinnen ausfindig  zu machen. Ab 1933 wurden dann jährlich regelmäßig 50 und mehr Hunde in  das Schweizer Hundestammbuch eingetragen. Besondere Anerkennung fand die Rasse endgültig im und nach dem 2. Weltkrieg, weil sich die Hunde im  Dienste der Schweizer Armee als genügsame und zuverlässige Zug- und  Traghunde bewährten.

In Deutschland wird der erste Wurf 1937 im  Zuchtbuch des Schweizer Sennenhund Verein - SSV - vermerkt, jedoch sind  erst regelmäßige Eintragungen ab 1963 (bis 10 Hunde) bzw. ab 1973 (mehr  als 10 Hunde) zu verzeichnen. In den letzten Jahren wurden jährlich mehr als 100 Hunde in das Zuchtbuch eingetragen.

EIGENSCHAFTEN:

Die von Prof. Heim zu Beginn des Jahrhunderts beschriebenen Eigenschaften  dürften auch heute im Wesentlichen noch Geltung haben: »Sie sind  trefflich zu Haus und Hof, beste Wächter, Verteidiger ohne Furcht und  ohne Hinterlist, gute Viehtreiber und -hüter, gute Begleiter, trefflich, oft leidenschaftliche Zugtiere. Sie schützen Kinder und sind sehr  liebevoll, freundlich, anhänglich, aufmerksam auf jeden Wink des  Meisters, folgsam, unbestechlich und treu, leicht zu erziehen, lebhaft.  Viele gehen gern ins Wasser.«

Sicherlich ist der Große Schweizer  Sennenhund heute weniger als Gebrauchshund als vielmehr als Haus- und  Familienhund anzusehen. Dies mag insbesondere daran liegen, dass in  unserer heutigen Zeit nicht mehr die Notwendigkeit besteht, auf die  speziellen Gebrauchsmerkmale dieser Rasse zurückzugreifen. Auch kann man beim Großen Schweizer Sennenhund nicht leugnen, dass eine gewisse  Sturheit angelegt ist; hier ist Konsequenz in der Erziehung gefragt. Er  ist kein Jäger, was ein stressfreies Bewegen außerhalb des Grundstückes  ermöglicht. Für den Großen Schweizer Sennenhund ist ebenso wie für alle  Sennenhundrassen vordergründig wichtig, bei seinen Menschen zu sein,  allein hierdurch kristallisieren sich seine hervorragenden Qualitäten  heraus. Für einen dauernden oder auch nur teilweisen Aufenthalt in einem Zwinger ist diese Rasse völlig ungeeignet.


Quelle :
http://www.ssv-ev.de/rassen_zucht_rasseinfos_grosser_schweizer.ph
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